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World of Warcraft ist inzwischen zehn Jahre alt und Angela Merkel schon zehn Jahre Kanzlerin. Genau einen Tag nach unserer Fete, nämlich an Arnos Geburtstag, war ihr Amtsjubiläum. Es war eine tolle Jubiläumsfeier, also die am 21. November, die unsere, denn auch wir konnten soeben 10 Jahre Action feiern: redACtion v.10. Herzlichen Dank an alle, die da waren: danke für euer Kommen, eure Glückwünsche und eure großzügigen Geschenke, deren größtes für mich war, dass ihr euch von nah und fern zu uns auf den Weg gemacht habt.

Wir haben uns riesig gefreut, euch wiederzusehen und bei uns zu Gast zu haben. Danke für euren wachen Blick und eure Wertschätzung, die in euren guten Wünschen zum Ausdruck kam. Ich bin immer noch sehr gerührt. Danke auch an jene, die nicht haben teilnehmen können und schweren Herzens kurzfristig absagen mussten. Ihr habt mir gefehlt, doch ihr wart bei mir. Wir haben tolle Weggefährten in euch. Daran knüpfen wir an. Denn - nicht nur aus den letzten zehn Jahren - weiß ich eines sehr sicher: die Menschen machen`s.

Die nächsten zehn Jahre werden gewiss grundlegend anders: geschäftlich und gesellschaftlich und in jeder Weise klimatisch, ob man das wahrhaben will oder nicht. Insofern ist die Verlässlichkeit der Beziehungen eine unschätzbare Größe, für die ich sehr dankbar bin. Freundschaft ist ein großes freigiebiges Geschenk. Daher sind Herzensdinge und Leidenschaften unser Thema heute. Und deshalb wird dies anlassgemäß wohl auch der längste Werkstattbericht im Archiv dieser zehn Jahre werden: mit 10 mal zehn Dezimetern Text, was je nach Monitorauflösung gut einem laufenden Meter Newsletter entspricht.

Bevor wir gemeinsam zurückschauen, noch ein Blick voraus auf laufende Projekte.

Bis die Tage

Heinz Bück

eBook: Mit Wilfried Henßen im Twingo durch ganz Europa

Der Prototyp steht. Unser erstes eBook ist fertig, lesefertig, weihnachtsfertig, verschenkfertig. Erste Exemplare sind schon verkauft. Es kann bestellt werden.

Wir haben uns zufällig getroffen, in Irland am Burren. Mit 78 ist Wilfried Henßen unser jüngster Autor. Nach schwerer Krankheit beschloss der pensionierte Bauer in der Reha, endlich einmal zu reisen und die Welt zu sehen. Allein und in seinem kleinen Renault Twingo tingelte er trotz seiner schmalen Rente und körperlicher Handicaps durch alle Länder Europas. Davon erzählen eindrucksvoll seine handschriftlichen Tagebücher. Wir wollen sie alle herausgeben.

Auf unserem Jubelfest am 21. November konnte Marc Houben-Redding dem weitgereisten alten Herrn unser Gemeinschaftswerk erstmals zeigen. Einen eBook-Reader kannte er noch nicht. Wilfried ist Holzmedien gewohnt: eine Straßenkarte sowieso, dazu diverse Ringblocks mit handschriftlichen Übersetzungshilfen und Tabellen als Währungsrechner und natürlich Kladden für die Notizen am Wegesrand. Wir haben die Fotos aus seinen Alben digitalisiert und analog seine Manuskripte transkribiert, konvertiert für die Neuzeit: henßen#v1.

Vier Bände sind geplant. Ihr Titel: „Ich mach mich mal vom Acker“. Band 1: „Erste Reise durch Mitteleuropa und Skandinavien“. Er wurde soeben erstellt, lektoriert und herausgegeben in der EDITION redACtionsbureau von Carolin Cremer-Kruff, Marc Houben-Redding und Heinz Bück.

Wir freuen uns auf Rückmeldung der ersten Leser. Überarbeitete Neuauflagen sind im digitalen Format heutzutage schneller erzeugt als die Updates von Windows 10. Der ausgereifte Prototyp ist im epub-Format jetzt lieferbar, zur eigenen Lektüre zwischen den Jahren oder als Weihnachtsgeschenk an die Familie und Freunde.

Die erste Auflage kann man jetzt bei uns für minimal 5 Euro bestellen, gerne auch mehr, wenn jemand das Projekt unterstützen möchte. Sozusagen als Crowdfunding im Lebensabendland, ein Buch das Mut macht und Bescheidenheit lehrt, mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für ein offenes Europa und seine gastfreundlichen Menschen, getragen von Respekt für Land und Leute.

Zum Projekt und zur Bestellung

The Celtic Ways: "Inselwelten" -
Koordinaten für 2016 mit
Kita-Krabbel-Kletterbonus für
den guten Zweck

Die Sommerreportage hat viele Leser erfreut. „The Celtic Ways“ waren und bleiben unser Thema. Daher sind "Küsten und Seewege der Atlantiker" das Thema des Jahreskalenders 2016. Die 12 Inseletappen sind wieder in Nord-Süd-Richtung über das Jahr verteilt. Ihre Koordinaten verorten den geografischen Raum, QR-Codes führen zu Hintergrundberichten und den Geschichten im Blog. Sie markieren eine spannende Zeitreise in keltische und vorkeltische Welten und liefern Inspirationen für eigene Entdeckungen an den Rändern Europas: auf den Inseln vor den Inseln, in Irland Schottland und UK.

Wer ein Exemplar erwerben oder Reiselust verschenken möchte, kann jetzt noch bestellen. Wir versenden zu Weihnachten oder pünktlich zum Neuen Jahr innerhalb Deutschlands an die gewünschte Adresse. Für 10,- € inkl. MwSt. ein preiswertes Reisevergnügen, solange der Vorrat reicht. 4,95 € (sic!) kommen indes extra hinzu für Versandkosten, Verpackung und Porto, womit die Post 2016 schon wieder mal nicht mehr auskommt. Noch besser ist daher regional die persönliche Übergabe vis à vis, das spart Kosten von immerhin 4,95 € und bringt uns allen ein Schwätzchen zwischen Tür und Angel.

Vom Erlös des Kalenders wollen wir jeweils 2,50 Euro für den Guten Zweck zugunsten des »Projekts Kletterbaum« abführen, das die Familie Houben-Redding derzeit initiiert. Es kommt der allein von den Eltern getragenen Kindertagesstätte Villa Kunterbunt und damit Arnos Freunden zugute. 7,50 € legt dann die VR-Bank Rhein-Sieg pro Einzahlung jeweils noch mit dazu, damit sich die Aktion besonders lohnt, wobei wir auch noch mal was drauflegen werden.

Bestellen, mitreisen und mithelfen!

Inside out:
Marketing aus
Leidenschaft

Nur was uns begeistert, kann auch andere begeistern. Kommunikation als Phrasendresch-Maschine und Penetration aus Verbissenheit kann nicht erfolgreich sein. Marketing als aufgewärmtes Fast Food oder noch so brave Zubereitung nach Omas Kochbuch macht auf Dauer nun wirklich keinen Appetit. Doch neue Rezepte auszuprobieren, vor allem eigene Kreationen zu wagen, ist gar nicht so schwer. Sobald man auf die eigenen sieben Sinne vertraut und nicht auf die anderen schielt. Jan Bück vermittelt bei seiner Kundenberatung und seinen Coachings eine neue Sicht auf längst vorhandene Kapazitäten. Er lädt ein, die eigenen Fähigkeiten wiederzuentdecken und deren Besonderheiten zu betonen.

In seinen Workshops „Inside-out Marketing“ werfen die Akteure im Unternehmen gemeinsam einen genaueren Blick auf die entscheidenden inneren Faktoren und eigenen Denkweisen: für ein Marketing, das die Selbstwahrnehmung schärft und die öffentliche Beachtung bei Kunden und Partnern auf ein neues Level hebt. Dabei geht es nicht um scheinbare Mängel oder das, was zum Erfolg fehlt, sondern vor allem um das, was die eigene Mannschaft zu jenem erfolgreichen Unternehmen macht, das es in Wahrheit ist. Denn oft ist es genau das, was scheinbar so schwer zu vermitteln ist: unsere eigenen Werte, unsere erworbene Kompetenz und unsere nachweisliche Erfolgsstory.

Der Workshop folgt der Hypothese: Lasst uns erkennen, was vorhanden ist und welche Potenziale wir besitzen. Wenn wir den Blick dafür schärfen, wer wir im Kern wahrhaftig sind, lässt sich viel leichter erkennen, dass das, was scheinbar „fehlt“, viel weniger ist, als es zunächst den Anschein haben mag. Und dass wir mehr haben, als wir glauben: Leidenschaft und Begeisterung für die eigene Kompetenz und Authentizität. Mit diesem realistischeren Selbstbewusstsein und der Zuwendung zum eigenen Team, wagen wir auf einmal aufregende eigene Kreationen, die andere begeistern können, als raffiniertes Menü und verführerisches Angebot à la Carte.

Zehn Jahre:
Danke, es war
toll mit euch!

Sie waren schnell rum, die „10 Jahre redACtionsbureau“. Im Rückblick zumindest: Laufzeit gut 25 Minuten, dann die Schleife, dann der Neustart der Bildergalerie. Es hätten gut und gerne zwei oder sogar drei Stunden sein können. Doch auch die hätten im Grunde nicht ausgereicht. So musste entschieden werden, aussortiert, gewählt, zuweilen gerettet werden, was rein- und rauskommt aus dem riesigen Bildmaterial einer aufregenden Dekade: das Foto bleibt drin! ...und das auch! ...na gut, nimm`s raus: is ja gut, nimm´s raus! Nein warte!...

Einen repräsentativen Querschnitt durch Herzensprojekte zu finden, ist eine schreckliche Zäsur, ja wahrlich unmöglich. Ein Skalpell im eigenen Fleisch. Mal eben schnell solch gefühlsträchtige Erinnerungsfotos aussortieren, dauert Stunden. Das Ergebnis ist immer ernüchternd, für die Macher zumindest. Die Betrachter sind da weitaus versöhnlicher, denn sie kennen die mühsamen Opfer ja nicht. Was jedoch bleibt und blieb in jener Bilderrückschau an unserem Feierabend im Bistro des Eschweiler Talbahnhofs, war jenes warme Empfinden der Vertrautheit. Ein Kopfnicken, ein Lächeln, Gelächter. Wie wenn wir die Fotoalben der Familie rückwärts durchblättern und sehen, wie die Kinder klein werden, wie die Falten der Alten schwinden, wie ihre grauen Haare Farbe zeigen. Und über der Diskrepanz von Einst und Jetzt lagert das gute Gefühle des Einverstandenseins mit dem Gewesenen und großer Verbundenheit aus leidenschaftlichen Projekten und Eskapaden.

Hier sind für alle, die dabei waren oder nicht dabei sein konnten – ohne jeden Anspruch auf nur annähernde Vollständigkeit – 40 von 400 aus umtriebigen 10 Jahren: eine abermals gekürzte Bildauswahl: impact | emotion | relation | respect

Herzenssachen: Danke schön!

Am 22. November, einen Tag nach unserem Fest, hat Arno Geburtstag. Arno Redding ist ein Schatz und ein besonderes Kind dazu. Andrea und Marc Houben-Redding sind seine Eltern, sehr besondere Eltern sogar, wahre Schätze auch sie. Arno wurde mit einem Herzfehler geboren. Er wurde gleich nach der Geburt operiert. Dies hat sein Leben gerettet. Wir haben davon erzählt. Die nächste OP steht im Frühjahr an. Inzwischen hat er sich prächtig entwickelt. Heute blicken Eltern, Familie und Freunde weniger sorgenvoll diesem Termin entgegen.

Richtige Schätze sind auch viele unserer Partner auf Kundenseite. Unsere Weggefährten von Hitachi Data Systems beispielsweise. Sie haben die Initiative ergriffen und uns anlässlich unserer 10 Jubeljahre nicht allein durch ihre Anwesenheit beschenkt, sondern auch durch eine überaus großzügige Spendenaktion. 1000 Euro gingen spontan an die »Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren e.V.«. So sind sie nun mal: immer für eine gute und passende Idee zu haben. Danke Barbara Götz, Katrin Pfitzer, Frank-Michael Steichele und Andreas Winter. Wie ich schon mehrfach sagte: Die Menschen machen`s. Wir hatten und haben fantastische Wegbegleiter.

Feierabend:
Aachener
Ameröllchen


Ameröllchen sind ein Spiegelbild der humorvollen rheinischen Seele und das Aachener Pendant zu jenen listigen, maßlos ausufernden Geschichten, wie sie auch die Iren und Schotten gerne zu erzählen pflegen. Wir haben mit unseren Freunden 10 Jahre zurückgeschaut, in Erinnerungen geschwelgt, gefeiert und geklavert. Einige waren schon am Tage vor dem Feierabend angereist. So war schon während des Stadtrundgangs viel Zeit zum Erzählen.

Eineinhalb Stunden waren für uns beim Dombesuch vorgesehen. Nach zweieinhalb Stunden mussten wir schleunigst Schluss machen und zur nächsten Geschichte übergehen, den Geheimnissen der Printenbäckerei Klein. Aachener Ameröllchen fangen meist harmlos an und verlieren sich dann in obskuren Verzweigungen.

Wir hatten uns am Elisenbrunnen zum Stadtrundgang getroffen und durften dann um 13:00 Uhr hinauf, mit Enkel, Kind und Kegel hinauf in den Dachstuhl des Aachener Domes und hinaus zum karolingischen Dach der Zitronenpresse. Ben war mit seinen zweieinhalb Jahren der jüngste Turmbesteiger, den Gerhard Dünnwald bislang mit hinauf ins Gebälk des Weltkulturerbes nahm. „Die älteste Teilnehmerin“, so erinnerte sich unser Domführer schmunzelnd, „war übrigens letztens eine 93-jährige Dame, die viele Jahre die Vorsitzende des Aachener Mundartvereins gewesen war. Und so gab es – damals wie heute – etliche Histörchen zu erzählen, herrliche Geschichten, die das Aachener Landleben so schreibt: Öcher Ameröllchen.

Am Modell hatte uns Gerhard Dünnwald eingangs der Domführung die Entstehungsgeschichte und die epochalen Baulichkeiten des Aachener Münsters erklärt. Es ist in 1000-jähriger Bauzeit aus dem romanischen Kern der karolingischen Pfalzkapelle entstanden. Da wirkt der Berliner Flughafen doch wie ein Fertighaus, ja wie ein Wurfzelt: „Unser Dom ist angesichts des Kölner Doms zwar ein kleine Kirche, aber ein einzigartiges sakrales Kunstwerk.“ Es vereint die byzantinisch inspirierte Pracht des romanischen Oktogons mit der hoch strebenden Pracht des später angebauten gotischen Kirchenschiffs.
 

Die Glasfenster des Chors machen 90 Prozent der himmelwärts strebenden Front aus, ein Beinahe-Kreis, ein Neunviertzehnteleck, das die Raummaße des angegliederten karolingischen Sechzehnecks spiegelt. Die Statik der mächtigen Fensterfront war lange Zeit ein Rätsel. Bis man das eiserne Gestänge in den Fenstern löste und sich der Chor des Münster über die gesamte Front bedenklich zur Seite neigte, sodass man die Streben schnellstens wieder ersetzte.

Ameröllchen umgarnen den Dom: Biblische Geschichten und heilige Zahlen bestimmen seine Abmessungen: die Kubikzahl Acht, die für Neuanfang steht, und vor allem die Zwölf. 12 wie die Gemeinschaft der Apostel, 12 wie die Seitenlängen des neuen himmlischen Jerusalems, die nach der Apokalypse des Johannes 12000 Stadien messen soll. Von der 240 Fuß hohen Kuppel durften wir dann hinabschauen auf das vorweihnachtlich herausgeputzte Aachen, wow.

Sensationell die Aussichten, auf die vorwinterliche Stadt, sensationell auch das artifizielle Gebälk des Sechzehnecks. Und Ameröllchen über Ameröllchen, wie der Hausbock den alten Dachstuhl löcherte und neue Balken hermussten, wie der Dom während der Bombennächte des Krieges mit Löschbrigaden der katholischen Jugend vor Brand und Zerstörung geschützt wurde, wie die Technische Hochschule die Statik der Zitronenpresse mit Stahlstreben sicherte. Dann musste aber auch Schluss sein. Dünnwald musste los, seine Frau wartete schon, und auch wir waren in Zeitnot.

Den Weihnachtsmarkt mussten wir dann links liegen lassen. Es war zu spät geworden. Um 15:00 Uhr wurden wir schon in der Franzstraße zu einem Besuch der Printenbäckerei Klein erwartet. Hier werden die originalen Aachener Köstlichkeiten noch nach alter Handwerkskunst gebacken – anders als die Industrieprinten aus den Supermärkten. Bäckermeister Andreas Klein führte uns durch die Backstube, ein meisterlicher Geschichtenerzähler auch er. Und so gab es wieder Ameröllchen über Ameröllchen: über weiche und harte Printen, die originalen Zutaten wie Mandeln, Kandis und Zahnärzte, über weiße, braune und schwarze Schokoladenglasur und Zugaben für den Rheinischen Sauerbraten. Denn bei uns im Aachener Land gehören in die Soße natürlich Printen. Die durften wir dann natürlich auch, probieren, kräuterige Hartprinten und süße Saftprinten mit Nüssen und Mandeln, mit Glasur überzogen. Köstlich. Wie die Schokolade auf der Zunge schmolz die Zeit dahin. Wir mussten aufbrechen.

Um 17:30 Uhr sollten wir im Bistro des Eschweiler Talbahnhofs sein, zum „Meet and Greet“ aus Nah und Fern, zu einem wunderbaren herzlichen Wiedersehen unter Freunden, mit Fernfahrertreffen aus Augsburg, Berlin, Hamburg und Stuttgart. Nur mit Eröffnung des Buffets stand wieder Lokales im Mittelpunkt: Spezialitäten des Aachener Grenzlandes und Kulinarisches aus Belgien, den Niederlanden und dem Rheinland wie besagter Sauerbraten. Herzlich der Erfahrungsaustausch, Erinnerungen fanden zu ihrer wahren Geschichte zurück, Stories stießen auf Ameröllchen.

Tja, und das Konzert um 20:00 Uhr war dann der absolute Hammer: ausverkauft der alte Wartesaal im Talbahnhof und volles Haus mit 180 Leuten. Wer dabei war, wird es nicht vergessen. Doolin' liefen zur Hochform auf und boten Irish Folk nach Modern Art vom Allerfeinsten: leidenschaftlich, lebensfroh und temperamentvoll, zwischen traditionellen Arrangements, Rap und Jazz, bis die Bude wippte. Sechs französische Musiker, die die Irish Times über den grünen Klee lobt, und die wir bei nächster Gelegenheit nur zu gerne wieder auf die Bühne bringen. 

Unter dem Motto "The Celtic Way" wurde dieses Konzert zu einem besonderen Klang-Erlebnis. Es wurde begleitet von einer Slideshow mit Impressionen aus Irland und Landschaftsbildern von den Inseln vor der Grünen Insel. Sie stammten aus den Reportagen der "Reisen an der Rändern Europas", dem laufenden Publikationsprojekt des redACtionsbureaus, das sich unter dem Titel "The Celtic Way" den Ländern der keltischen Nationen widmet. Doolin' hat sie an diesem Abend zu einer wohl einmaligen Multimedia-Live-Show gemacht. Die stimmungsvollen Bilder korrespondierten wunderbar zur Musik, eine sinnliche Annäherung an die leltische Lebenwelt für Auge und Ohr. Denn - frei nach der Stilblüte, die mein lieber Freund und Kollege Claus-Georg Petri so gerne zum Besten gibt - das Auge sieht mit. Stimmt!

Sechs enthusiastische Musiker aus Toulouse, die die traditionellen Instrumente des Irish Folk virtuos beherrschen, haben ihr Publikum an unserem Feierabend in diese wunderbare Lebenswelt entführt, die auch uns immer wieder hinauszieht zu leidenschaftlichen Eskapaden an den Rändern Europas. Insofern war dieses Konzert für uns und unsere Gäste eine ganz besondere Freude.

Doolin' das sind: Nicolas Besse, der Frontmann mit Gitarre, der zuweilen die sentimentalen Saiten aufzieht. Josselin Fournel, der die irische Rahmentrommel, die Bodhran, in den wirbelnden Rotationen des kurzen Schlagklöppels zur Fullperkussion aufdreht. Der schmale Jacob Fournel, der die Tin Whistles in atemlosen Kaskaden wie ein Derwisch traktiert. Wilfried Besse, der am Akkordeon alle Register zwischen Melancholie und Temperament zieht und in Wahrheit ein verkappter Rapper ist. Guilhem Cavaillé, der flinke, fingerfertige Geiger, der den ganzen Saal von den Stühlen reißt und verrückt macht. Und der Bassist Sébastien Saunié, der die traditionellen Weisen in den Jazz entführt, dass man seinen Augen und Ohren nicht trauen mag.

Standing Ovations für sechs begeisternde Musiker. In der Klubatmosphäre des Eschweiler Talbahnhofs ist das Publikum auf Tuchfühlung zur Band. Es ist eine exzellente Lokation, diese Bühne der Eschweiler Kulturinitiative, die Musik, Kabarett und Kleinkunst ganz groß initiiert. Danke an Agnes und Walter Danz, die Hausherren und exzellenten Gastgeber des Talbahnhofs. Nicht nur die Küche ist zu loben, sondern auch die zuvorkommende Gastlichkeit. So servierten die Wirte vom Talbahnhof während des Konzertes Guinness vom Fass und boten uns auch in der Pause mit selbst gemachtem Irish Stew Kulturförderung der sympathischen Art.

Der letzte Zug der euregiobahn fuhr fahrplangemäß um 23:37 Uhr vom Eschweiler Talbahnhof mit Ankunft im Aachen um 00:01 Uhr. Danach verkehren nur noch Taxis. Wir hatten das Bistro bis gegen 1:00 Uhr. Dann kam der Absacker, der Heimweg und der wohlverdiente Tiefschlaf nach einem vollen Tag.

Danke auch an alle Freunde aus der Region, die durch rege Kartenbestellung im Vorverkauf dieses Konzert mit möglich gemacht haben. Im Bistro haben wir nach dem Konzert in Sachen Kulturförderung weitergearbeitet und mit vielen Freunden und Bekannten noch ein Bier trinken können. So richtig rheinisch klüngelig ist es ja auch nett.

Das war ein unvergesslicher Abend eines wunderbaren Tages. Danke an alle. Es war wieder einmal toll mit euch! Mögen sich für euch alle guten Wünsche erfüllen.



Allen eine besinnliche Vorweihnachtszeit, ein friedvolles Fest und alles Gute im neuen Jahr. Wir machen Weihnachtsferien vom 23. Dezember bis zu Dreikönig am 6. Jänner und freuen uns auf euch in 2016.

Heinz Bück

 

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