Interview |
«Wir müssen Menschen stets aus dem Verständnis heraus abholen»
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Foto: Annette Boutellier
Was waren die Highlights des Jahres 2021 für die Akademien und was steht ihnen noch bevor? Marcel Tanner, Präsident der Akademien der Wissenschaften Schweiz, wirft einen Blick zurück und erzählt, wo die Akademien aktuell stehen.
Zentral sind dabei die Umsetzung der Evaluation sowie die Kernaufgabe, den Übertragungsriemen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft weiterzuentwickeln. Weiter wirft er einen Blick auf die Covid-Impfung und setzt sie in Bezug zur Malaria-Impfung, an der er massgeblich beteiligt war.
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Meldung |
Antwort an Oncosuisse: Der Impfstatus per se wird kein Triagekriterium
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In einem offenen Brief an die SAMW fordert Oncosuisse eine Überprüfung der Triage-Richtlinien mit Blick auf den Impfstatus. Die Antwort ist klar: Der Impfstatus darf per se kein Triagekriterium sein.
Doch gibt die SAMW zu bedenken: Heikler als Ressourcenknappheit auf Intensivstationen ist für Krebskranke, dass Operationen verschoben werden müssen. Auch dies ist eine Form der Triage. Hier droht eine Unterversorgung, wenn die Pandemie ungebrochen andauert.
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Veranstaltung |
Direkter Dialog von Wissenschaft und Parlament über Klima- und Biodiversität
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Foto: Rendez-vous Bundesplatz/Lukas Lehmann
Auf Einladung der Nationalratspräsidentin Irène Kälin diskutieren die Akademien der Wissenschaften Schweiz am 2. Mai die neuesten Erkenntnisse der Klima- und Biodiversitätsforschung direkt mit den Parlamentarierinnen und Parlamentariern. Im Zentrum stehen die jüngsten Berichte des Weltklimarates (IPCC) und die Berichte des Weltbiodiversitätsrates (IPBES).
«Es ist essenziell jetzt entschlossen zu handeln auf Basis der wissenschaftlichen Grundlagen. Je länger wir zuwarten, desto kleiner werden die Handlungsoptionen und desto mehr Krisen müssen wir gleichzeitig bewältigen. Die Wissenschaft liefert dabei wichtige Grundlagen. Aber nur in einem engen und konstruktiven Dialog mit Politik und Gesellschaft ist die Herausforderung erfolgreich zu schaffen», sagt Christian Huggel, IPCCMitautor der Universität Zürich.
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Meldung |
Junge Akademie Schweiz will wachsen
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Endlich ist es wieder soweit – die Junge Akademie Schweiz (JAS) vergrössert sich um weitere fünf Mitglieder. In der JAS erhält der akademische Nachwuchs die Möglichkeit, sich zu vernetzen sowie in Gruppen inter- und transdisziplinäre Projekte an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft durchzuführen.
Zudem können die Mitglieder finanzielle Unterstützung für Projekte zur persönlichen Förderung in Anspruch nehmen. Wichtig ist auch der Austausch mit den einzelnen Akademien und Kompetenzzentren des Verbundes: Diese sind aktiv in der Jungen Akademie eingebunden und unterstützen deren gemeinsamen Projekte. Nachwuchsforschenden wird damit auch ermöglicht, auf ihre besonderen Anliegen aufmerksam zu machen.
Der Call für Mitglieder startet Mitte Dezember 2021 und dauert bis Ende Februar 2022.
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Preis |
«Queer» ist die beste naturwissenschaftliche Ausstellung 2021
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Bild: NMBE, Rodriguez
Die Ausstellung «Queer – Vielfalt ist unsere Natur» des Naturhistorischen Museums Bern erhält den Prix Expo 2021 der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. Geschickt spannen die Ausstellungsmacherinnen und -macher den Bogen zwischen Natur und Gesellschaft und ziehen die Besuchenden in eine Feier der Vielfalt der Geschlechter, bei der es viel zu entdecken gibt.
Mit dem Prix Expo zeichnet die Akademie der Naturwissenschaften jährlich die beste naturwissenschaftliche Ausstellung aus, welche die Faszination der Natur und der Naturwissenschaften einem breiten Publikum in der Schweiz fachlich kompetent und erlebnisorientiert vermittelt. Der Preis ist mit 10'000 Franken dotiert.
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Interview |
Die Solidarität wurde ihr in die Wiege gelegt
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Foto: Samuel Devantery
Sie ist bei ihrer Grossmutter aufgewachsen und hat dort erfahren, was praktische Solidarität bedeutet: Die preisgekrönte feministische Forscherin, passionierte Snowboarderin und Hundefreundin Stefanie Boulila.
Mit der Jungen Akademie Schweiz (JAS) setzt sie sich dafür ein, die prekären Arbeitsbedingungen von Frauen und anderen Minderheiten in der Wissenschaft zu verbessern und Missstände auf den Tisch zu bringen. «Mir ist es wichtig, positive Räume zu schaffen, wo Solidarität gelebt wird», sagt sie im Interview und erzählt, welche konkreten Ziele sie mit der JAS im nächsten Jahr erreichen will.
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Meldung |
Vernehmlassung eröffnet: Richtlinien zur Zusammenarbeit von medizinischen Fachpersonen mit der Industrie
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Foto: Pexels – Ron Lach
Wann können in der Medizin Interessenkonflikte bestehen? Wenn Gesundheitsfachpersonen Zuwendungen aus der Pharma- und Medtech-Industrie erhalten. Das schafft ein Risiko dafür, dass professionelles Urteilsvermögen oder Handeln durch sekundäre Interessen beeinflusst wird.
Die SAMW behandelt diese Thematik in den Richtlinien «Zusammenarbeit Ärzteschaft – Industrie» (2013). Diese Richtlinien wurden aktualisiert und der Entwurf steht vom 29. November 2021 bis zum 25. Februar 2022 zur öffentlichen Vernehmlassung.
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75 Jahre zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik: eine Erfolgsgeschichte?
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Die SAGW besteht seit 75 Jahren. Nun liess sie ihre Geschichte aufarbeiten. Das Jubiläumsbuch schildert den langen Weg von den bescheidenen Anfängen zur anerkannten und breit vernetzten Akademie im Kontext des Schweizer Wissenschaftssystems. Eine Erfolgsgeschichte? Auf jeden Fall ein bislang wenig bekanntes Stück Schweizer Wissenschaftsgeschichte.
Das Buch Zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik – 75 Jahre Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften ist im Auftrag der SAGW entstanden und erscheint im traditionsreichen Wissenschaftsverlag Schwabe in Basel. Recherchiert und verfasst hat das Buch die Zürcher Historikerin Monika Gisler unter Mitwirkung von zwei Mitarbeitern und dem «Center for Higher Education and Science Studies» der Universität Zürich.
Weitere Informationen
Wolf Linder: «Ich kann der Nutzendiskussion wenig abgewinnen»
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Publikation |
Homeoffice und Cybersicherheit in Schweizer KMU
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Schweizer Kleinunternehmen beweisen während der Corona-Krise Flexibilität. Dank moderner Infrastruktur lässt sich die Arbeit im Homeoffice erledigen, sofern dies die Geschäftstätigkeit zulässt. Die Nutzung des Homeoffice verdoppelte sich seit Beginn der Corona-Krise.
Die Schattenseite davon: Waren im Jahr 2020 ein Viertel der befragten Unternehmen von Cyberangriffen betroffen, so sind es bei der zweiten Befragung mehr als ein Drittel. Die Umsetzung von technischen Massnahmen gegen Cyberangriffe ist auf hohem Niveau. Viel Potenzial besteht jedoch bei der Umsetzung organisatorischer Massnahmen wie der Durchführung von Sicherheitsaudits und Mitarbeiterschulungen.
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Publikation |
Roboter, Empathie und Emotionen
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Foto: Pexels – Tara Winstead
Das Konzept des Begleitroboters als Familienmitglied, das Emotionen vorgaukelt, ist nicht neu. Schon seit vielen Jahren widmen sich Kino, Fernsehen und Bücher dieser Thematik. Bis anhin war auch klar, dass es sich dabei um Science Fiction handelt. Doch ist diese Sichtweise noch aktuell?
Die potenzielle Vermenschlichung von Robotern führt dazu, dass wir sie als «vertrauenswürdig» erachten. Doch sie sind und bleiben Maschinen; ihre vermeintliche Empathie ist zumindest heute nicht mehr als ein schlauer Werbeschachzug. Welchen Einfluss haben Roboter aber tatsächlich auf unsere Gesellschaft und auf die Personen, die mit ihnen interagieren? Die Studie von TA-SWISS sucht Antworten darauf.
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Publikation |
Die (bröckelnde) Macht des Publizierens
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Obwohl umstritten, gilt es immer noch als wissenschaftliches Gütesiegel: Das Publizieren. Die neue Ausgabe von Horizonte zeigt, wo die Anfänge des publizistischen Wettstreits zwischen Forschenden liegen und wohin sich dieser in Zeiten von Twitter entwickelt hat. Zudem wird die Frage diskutiert, ob die Ideale der modernen Wissenschaft – zum Beispiele DORA – mit denen die Dominanz des Publizierens gebrochen werden soll, in der Praxis auch angewendet werden. Ausserdem gibt’s Einblicke in fünf kreative Projekte aus der Schweiz, die frischen Wind ins Publikationssystem bringen wollen.
Auch im neuen Horizonte: Begegnung mit drei Paaren, die sich in der Forschung kennengelernt haben und heute unter einem Dach leben, manchmal sogar im gleichen Labor arbeiten – darunter auch Anna Elsner und Charles Gottlieb von der Jungen Akademie Schweiz. Sie erzählen von den Herausforderungen und Chancen dieser doppelten Zweisamkeiten.
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Edieren: Geisteswissenschaften im digitalen Wandel
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Die digitalen Geisteswissenschaften sind aus der Editionslandschaft nicht mehr wegzudenken. Die technische Entwicklung muss dabei von einer kritischen Reflexion begleitet werden, keinesfalls um die Entwicklung zu bremsen, sondern um ihre Auswirkungen auf Editionsvorhaben produktiv zu nutzen.
Die Dossier-Beiträge im neuen SAGW-Bulletin «Edieren | Éditer» decken ein breites Spektrum ab, von der Philologie über die Geschichte bis zu den Musikwissenschaften. Sie leuchten die Potenziale wissenschaftlichen Edierens aus, befassen sich mit seinen Grenzen und noch ungelösten Herausforderungen und leisten so einen Beitrag zur schwelenden Diskussion darüber, wie geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung im 21. Jahrhundert zu fördern und in nachhaltiger Weise zu betreiben ist.
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Publikation |
Studie zu Industriestandort Schaffhausen
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Bild: André Sandmann, Pikka
Der Industriestandort Schaffhausen hat gute Chancen, in neuen Trendindustrien überregionale Strahlkraft zu erlangen. Dies ist die Schlussfolgerung einer Studie, in welcher die SATW im Auftrag des Regierungsrats des Kantons Schaffhausen die Industrielandschaft im Nordschweizer Kanton analysiert und Vorschläge für die Zukunft erarbeitet.
In der Studie wird vorgeschlagen, im Kanton Schaffhausen neue Ökosysteme zu schaffen, die auf den Stärken und Besonderheiten des Standorts aufbauen. Aus den Beobachtungen, welche in der Studie gemacht werden, formuliert die SATW zwei Anwendungscluster, nämlich ein Ökosystem für moderne Kunststoffe und eines im Bereich der personalisierten Fleischersatzprodukte.
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Meldung |
Leistungsvereinbarungen zwischen SPHN und den Universitätsspitälern erneuert
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Foto: Pexels – Kampus Production
Das Swiss Personalized Health Network (SPHN) versteht sich als unterstützender Partner der Universitätsspitäler und will nebst der Entwicklung von Forschungsinfrastrukturen auch eine bessere, personalisiertere Patientenversorgung fördern.
Um die in der ersten Förderperiode (2017 – 2020) erzielten Erfolge fortzuführen, wurden die Verträge zwischen SPHN und den fünf Universitätsspitälern für die nächste Phase bis 2024 erneuert. Die Vorarbeiten dazu wurden von unimedsuisse im Rahmen einer eigens geschaffenen Arbeitsgruppe stark unterstützt.
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Artikel |
Warum es nötig ist, Inzest im Schweizer Strafrecht zu überdenken
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Foto: Schweizerische Eidgenossenschaft / BBL
Geschlechtsverkehr zwischen nahen Verwandten ist verboten und wird bestraft – jedoch von Land zu Land unterschiedlich. Insbesondere die Schweiz hat hier Änderungsbedarf. In ihrem Gastbeitrag bei Higgs erläutert Aimée Zermatten, Doktorandin an der Universität Fribourg und Mitglied der Jungen Akademie Schweiz, warum die heutige Gesetzesgrundlage nicht mehr den Realitäten der heutigen Gesellschaft entspricht.
Lesen Sie in den Online-Magazinen higgs und Heidi.news (auf Französisch) jeden Monat Beiträge von Mitgliedern der Jungen Akademie, die sich zu einem aktuellen wissenschaftlichen Thema äussern.
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Projekt |
Gefahren und Risiken der digitalen Welt aktiv lernen
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Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit zu geben, sich über verantwortungsvolles Verhalten in der digitalen Welt zu äussern: Das war das Ziel des Podcast-Wettbewerbs «Sors de ta bulle !». Mit grossem Erfolg im Kanton Waadt realisiert, hat der Wettbewerb unter den jungen Journalistinnen und Journalisten für viel Kreativität und angeregte Diskussionen gesorgt.
Es ging darum, die eigene digitale Sichtbarkeit bewusst zu wählen, Formen des Cybermobbing aus beiden Perspektiven – Opfer und TäterIn – zu verstehen und zu verhindern sowie zu lernen, kulturellen und informationellen Filterblasen gegenüber misstrauisch zu sein. Diese Themen wurden von den Schülerinnen und Schülern der Klassen 7P bis 11S unter die Lupe genommen und mit Leidenschaft diskutiert. Das Präventionsprojekt unterstützte MINT Schweiz mit. Es sollte auch in anderen Regionen durchgeführt werden, da sich Jugendliche manchmal zu sorglos in der digitalen Welt bewegen.
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Agenda | |
Aufgrund der Corona-Pandemie kann es zu Absagen oder Verschiebungen von den aufgeführten Veranstaltungen kommen. Die Websites der Veranstalter informieren über die Durchführung.
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20.12.2021, online |
Gesprächsreihe Covid-19: Chancen für die Zukunft
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25.01.2022, online |
Fortbildungsreihe Klinische Ethik: Dans la pratique clinique, le consentement éclairé a-t-il encore sa raison d’être ? (auf Französisch)
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31.01.-01.02.2022, Rigi Kulm |
Rigi Workshop 2022: Cell Biology of Infection
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04.02.2022, Bern |
SWIFCOB 22 "30×30: Die neuen Biodiversitätsziele und ihre Bedeutung für die Schweiz"
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09.-11.02.2022, hybrid conference |
Moving Towards Impact – Implementation Science in Switzerland
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