Foto: Manu Friederich

«Wir müssen das Vorgehen, die Rollen und die Verantwortung besser definieren, damit wir in einer nächsten Krise besser miteinander und voneinander lernen können.» Marcel Tanner, Präsident der Akademien der Wissenschaften Schweiz und ehemaliges Mitglied der COVID-Taskforce, bilanzierte fachlich präzis und engagiert den Anlass «Politik ⇄ Wissenschaft: gemeinsam Lösungen erarbeiten» am 20. Mai 2022 in Bern.

Im Saal sassen nebst erfahrenen WissenschaftlerInnen auch Bundeskanzler Walter Thurnherr, Ständerat Matthias Michel, die Direktorin des Bundesamts für Umwelt Katrin Schneeberger sowie LokalpolitikerInnen und VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen, insgesamt rund 100 Teilnehmende. Die Veranstaltung kann online nachgesehen werden.

Foto: Béatrice Devènes / Parlamentsdienste

Auf Einladung der Nationalratspräsidentin Irène Kälin und des Ständeratspräsidenten Thomas Hefti diskutierte das Parlament am 2. Mai 2022 mit Forschenden die Herausforderungen der Klima- und Biodiversitätskrise. Die Politikerinnen und Politiker tauschen sich mit den in der Schweiz tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Verfasserinnen und Verfassern der Berichte des Weltklimarates und des Weltbiodiversitätsrates aus.

Der Klimawandel und der Biodiversitätsverlust sind zwei untrennbare Krisen. Die wichtigsten wissenschaftlichen Fakten zum Klimawandel und zum Verlust der Biodiversität wurden nun veröffentlicht. Der Bericht sowie die Videos zur Veranstaltung sind online abrufbar.

Die Mitgliederversammlung der Jungen Akademie Schweiz (JAS) hat fünf neue Mitglieder gewählt. Die neu aufgenommenen Nachwuchswissenschaftlerinnen überzeugen durch ihre Forschung, ihre Erfahrung in inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit und ihre Motivation, an der Schnittstelle von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu wirken.

Ihre Mitgliedschaft beginnt offiziell am 10. Juni 2022 im Rahmen einer Aufnahmeveranstaltung unter dem Motto «Next Generation – Visibility and Impact». Ihre Projektideen werden sie während den nächsten fünf Jahren gemeinsam mit den weiteren 29 Mitgliedern umsetzen können.

Die Digitalisierung betrifft alle Studiengänge, aber nicht alle auf die gleiche Art und Weise. Was müssen Studienanfängerinnen und Studienanfänger mitbringen, damit sie jedes Studium erfolgreich beginnen können? Wie sollen einzelne Fächer, wie soll die gymnasiale Bildung insgesamt junge Menschen auf sich rasch verändernde Studiengänge vorbereiten?

Am virtuellen Science after Noon vom 9. Juni 2022, 13.15-14.15 Uhr, diskutieren Marcel Burger, Experte für französische Linguistik, Franz Eberle, Fachmann für Gymnasialpädagogik, und Francesco Mondada, Robotikexperte. Moderiert wird die Veranstaltung von Sara Irina Fabrikant, Mitglied des Schweizerischen Wissenschaftsrates. Das Gespräch findet auf Deutsch und Französisch statt.

Das Mikrobiom, Gravitation, Holocaust und Genozid sowie vorderasiatische Kunst und Archäologie: Zu diesen Themen forschen die mit dem Balzan Preis 2021 prämierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Pandemiebedingt finden die Preisverleihung und das interdisziplinäre Forum der PreisträgerInnen erst dieses Jahr statt, und zwar im Frühsommer in Bern.

Sie können sich ab sofort für das interdisziplinäre Forum der Balzan PreisträgerInnen anmelden. Das Forum wird – einen Tag vor der Preisverleihung – am 30. Juni in der Aula der Universität Bern stattfinden. Beginn ist um 13:30 Uhr. Die Präsentation der Forschungsarbeiten der PreisträgerInnen wird sowohl musikalisch als auch kulinarisch begleitet.

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Eine Lehre als Drogistin, Berufsmatura und ein Studium des Umweltingenieurwesen. Devi Bühlers Weg in die akademische Welt verlief nicht ganz gradlinig. Auch deshalb bricht sie in der Jungen Akademie Schweiz eine Lanze für die Fachhochschulen, denen sie mehr Anerkennung wünscht. Und sie zeigt mit dem «Kreis-Haus», ihrem Vorzeigeprojekt der Kreislaufwirtschaft, wie sich Forschung praktisch anwenden lässt. Als kreativer und unternehmerischer Geist mischt sie damit die Männerdomäne der erneuerbaren Energien auf.

Devi Bühler ist seit 2020 Mitglied der Jungen Akademie Schweiz und engagierte sich im Projekt «The Future of Human Rights». Entstanden ist dabei unter anderem eine Design Challenge, bei der die Teilnehmenden den Einfluss des Klimawandels auf die Menschenrechtssituationen visualisiert haben.

Mehr zum Project «The Future of Human rights»

Der Schweizer Jahreskongress der Wissenschaftskommunikation ScienceComm’22 findet dieses Jahr bereits am Mittwoch, 22. Juni 2022, statt. Für die 11. Edition der ScienceComm und ihre Programmgestaltung waren nicht nur das aktuelle Zeitgeschehen massgebend, sondern auch der Ort: Zu Gast ist die Konferenz im Naturhistorischen Museum in Bern mitten im neu entstehenden Museumsquartier.

Das provisorische Kongressprogramm, das dieses Jahr vom Programmkomitee und von Science et Cité zusammengestellt wurde, ist nun online verfügbar. In interaktiven Sessions werden die Gesundheitskommunikation und die Bedeutung von Visualisierungen beleuchtet. In Podien wird über die grossen Debatten um unsere Demokratie sowie das Verständnis von (transformativen) Wissenschaften verhandelt. Sie können sich noch bis 1. Juni online anmelden.

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Die Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften hat drei hervorragende wissenschaftliche Aufsätze mit dem Nachwuchspreis 2022 ausgezeichnet. Sie befassen sich mit dem Einfluss von Medien auf politische Einstellungen, mit dem Verständnis von Mensch und Umwelt in der Sowjetunion und mit mathematischen Fähigkeiten bei Kleinkindern.

Gold geht 2022 an die Politologen Florian Foos (London School of Economics, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung) und Daniel Bischof (Universität Zürich). Silber gewinnen der Historiker Felix Frey (Universität Bern) und die Historikerin Anne E. Hasselmann (Historisches Museum Basel), Bronze die Psychologin Thalia Cavadini (Universität Genf). Die GewinnerInnen erhalten insgesamt 18’000 Franken.

Am Dienstag, 19. Juli, lädt die Universität Basel zusammen mit der Kantonalen Ethikkommission Zürich und swissethics zu einem internationalen wissenschaftlichen Symposium zu Ehren von Prof. Peter Meier-Abt in Basel ein. Der langjährige Präsident und Vizepräsident der SAMW ist im Mai 2021 verstorben.

Die Veranstaltung will die zahlreichen Akteure, die zum Wert und Fortschritt von Wissenschaft und Medizin beitragen können, vernetzen. Ziel ist es, konkrete Schritte zu diskutieren, um bestehende Hindernisse zu überwinden und die von Prof. Meier-Abt so geschätzte Kultur der Zusammenarbeit zu fördern. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erwünscht.

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Foto: C. Mollaret

Die langjährigen Permafrostmessungen in den Schweizer Alpen zeigen für das hydrologische Jahr 2021 je nach Tiefe ein unterschiedliches Bild: Die kühleren Witterungsbedingungen führten zu einer Abnahme der Temperaturen nahe der Oberfläche sowie der Geschwindigkeit der Blockgletscher. In der Tiefe dagegen setzte sich die in den letzten zwei Jahrzehnten beobachtete Erwärmung fort. Dies berichtet das Schweizer Permafrost-Messnetz PERMOS.

Das Schweizer Permafrostmessnetz PERMOS dokumentiert seit dem Jahr 2000 die Veränderungen des Permafrosts in den Schweizer Alpen. Es wird von MeteoSchweiz im Rahmen von GCOS Schweiz, vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) finanziell unterstützt.

Wie steht es um den Zusammenhalt der Generationen in der Schweiz? Welche Erwartungen haben Kinder – Eltern – Grosseltern an die jeweils anderen? Sind diese realistisch? Welche Konflikte und Spannungsfelder ergeben sich? Wie wirkt sich die Pandemie auf das Verhältnis aus? Was benötigt es von Seiten der Politik und den Institutionen, um den Austausch zu fördern?

Diese Fragen werden am nächsten Wissenschaftscafé diskutiert, welches am 13. Juni im Berner Generationenhaus stattfindet. Teilnehmen werden:

• Ira Differding, Bereichsleiterin engage.ch, Dachverband Schweizer Jugendparlamente DSJ
• Till Grünewald, Leiter des Berner Generationenhauses
• Prof. em. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello, Institut für Psychologie der Universität Bern

In einer Welt im Krisenmodus – sei es geopolitisch, humanitär, gesundheitlich oder klimatisch – spielen Wissenschaftsmuseen und ihre Ausstellungen eine besonders wichtige Rolle. Sie sind nicht nur Orte des Wissens und der Zuflucht vor den Turbulenzen auf unserem Planeten, sondern auch Inseln der Reflexion. Sie helfen uns, die gesellschaftlichen Herausforderungen und ihre Ursachen besser zu begreifen.

Mit dieser Überzeugung ruft die SCNAT Museen in der Schweiz auf, sich bis 15. Juni 2022 mit ihrer Ausstellung für den Prix Expo 2022 zu bewerben. Mit dem Prix Expo zeichnet die SCNAT Ausstellungen in der Schweiz aus, welche die Faszination der Natur und der Naturwissenschaften einem breiten Publikum fachlich fundiert und erlebnisorientiert vermitteln. Der Prix Expo ist mit 10'000 Franken dotiert und wird seit 2003 von der SCNAT jährlich vergeben.

Eine umfassende Gesundheitliche Vorausplanung (GVP) bildet die Grundlage, um medizinische Massnahmen bei plötzlicher, länger andauernder oder dauerhafter Urteilsunfähigkeit zu ergreifen oder zu unterlassen. Seit 2021 ist die nationale Arbeitsgruppe im Einsatz, um Rahmenbedingungen und einheitliche Standards zu erarbeiten. Sie hat dazu ein Modell entworfen, das bis am 15. Juli 2022 zur öffentlichen Vernehmlassung steht. Interessierte Organisationen und Personen sind eingeladen, Stellung zu nehmen.

Bei der GVP geht es darum, frühzeitig Gespräche über persönliche Werte, Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf die Behandlung und Betreuung bei Krankheit, Unfall oder Pflegebedürftigkeit anzuregen und für den Fall der Urteilsunfähigkeit für Drittpersonen greifbar festzuhalten. GVP fokussiert nicht allein auf das Lebensende, sondern auch auf Situationen längerer Urteilsunfähigkeit.

Foto: ETHZ-BIB / Pierre Kellenberger

Bisher sind bloss 17 % der naturhistorischen Sammlungen der Schweiz digital erfasst. Die Initiative SwissCollNet der SCNAT gibt nun den Anstoss, diesen Anteil substanziell zu erhöhen und die Bestände für die Forschung und weitere Kreise deutlich einfacher zugänglich und nutzbar zu machen.

Die erste Ausschreibung für die Unterstützung der Digitalisierung ist bei den Institutionen mit Sammlungen auf sehr grosses Interesse gestossen. In den kommenden Jahren können von SwissCollNet 44 Projekte im Umfang von knapp 6 Mio. Franken unterstützt werden. Viele Projekte werden von mehreren Institutionen durchgeführt, häufig aus verschiedenen Kantonen. Zurzeit läuft die zweite Ausschreibung von SwissCollNet.

Die Akademien der Wissenschaften Schweiz gratulieren herzlich Cristina Urchueguía zur Wahl als neue Präsidentin der SAGW und Benoît Dubuis zur Wahl als neuer Präsident der SATW. Sie werden ebenfalls neu Mitglied des Vorstands der Akademien der Wissenschaften Schweiz.

Cristina Urchueguía ist seit 2016 Professorin am Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern. Zudem ist sie Zentralpräsidentin der Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft und Generalsekretärin der International Musicological Society. Benoît Dubuis ist Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Genf. Zudem ist er Präsident der Inartis-Stiftung und Direktor der Stiftung Campus Biotech Geneva.

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