KOMPETENZ IN PAPIER

Newsletter

Mai 2024

Aus dem Verein

Engagement im Verbund

Liebe Mitglieder und Freunde des ZELLCHEMING,

Wir freuen uns sehr, über eine Reihe von Initiativen zu berichten, die ZELLCHEMING noch tiefer im Netzwerk unserer Industrie verankern!

Diese Aktivitäten halten uns neben den Vorbereitungen für die Expo 2024 in Atem, wir sind jedoch überzeugt, dass damit wichtige Weichen für die Zukunft und die erfolgreiche Weiterentwicklung unseres Vereins gestellt werden: Dazu gehören eine gemeinsame Initiative mit PTS – das Faserstoffsymposium 2024 – genauso wie die Vorbereitung einer Programm-Session der ZELLCHEMING Women4Paper-Gruppe im Rahmen des Symposiums der Papieringenieure vom 11.-12. Oktober in München.

Das Faserstoffsymposium 2024 wird erstmalig am 4. und 5. Dezember in Dresden stattfinden und einen Überblick über die deutsche Faserversorgung der Zukunft bieten und technologische Möglichkeiten mit industriellen Bedürfnissen verknüpfen. ZELLCHEMING-Mitglieder erhalten einen Rabatt von 25% auf den Listenpreis. Zu den Schwerpunkten der Veranstaltung zählen:

• Zellstoff-Technologien aus Holzfasern
• Faserstoffversorgung der Zukunft - Industrielle Realität und aufkommenden Bedarfe
• Bedeutung und Entwicklung von Non-Wood-Faserstoffen
• Prozessfähigkeit und Kreislaufwirtschaft

Dr.-Ing. Frank Meltzer, stv. Vorsitzender Verein ZELLCHEMING

„Es war mir ein persönliches Anliegen, das Thema Faserstoffe mit seinem großen Innovationspotential noch besser in die Vereinsarbeit zu integrieren. Das wir hier den Schulterschluss mit der PTS gefunden haben, ist ein wichtiger, zielführender Schritt“, sagt Dr.-Ing. Frank Meltzer, der stellvertretende ZELLCHEMING-Vereinsvorsitzende. „Wir erwarten Teilnehmer aus Industrie sowie Forschung und Entwicklung, die im Laufe der beiden Tage nicht nur Einblicke in Rohstoffe und Märkte gewinnen, sondern auch wertvolle Kontakte knüpfen können.“

Im Zuge des Symposiums der Papieringenieure wird die ZELLCHEMING Women4Paper-Gruppe das Thema Diversität – Wie die Stärken von Frauen den Mehrwert im Unternehmen erhöhen – präsentieren. Organisationen mit Frauen in Führungspositionen sind vielfältiger und integrativer, was zu einer positiven Unternehmenskultur beitragen und die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit erhöhen kann. „Die Vorbereitung der Session liegt komplett in unserer Hand und ich werde die Talkrunde gemeinsam mit Petra Hanke moderieren“, so Prof. Dr.  Helga Zollner-Croll, die ZELLCHEMING-Vereinsvorsitzende. „Wir werden eine Reihe von interessanten Vertreterinnen unserer Industrie mit uns auf der Bühne haben!“

Wir freuen uns, auch diesen Monat wieder neue Mitglieder begrüßen zu können!

Wir begrüßen im Verein ZELLCHEMING:

• Sabine Hottmann, LEIPA Georg Leinfelder GmbH
• Henri Kröling, DS Smith Kemsley
• Johannes Reiners, Klingele Paper Weener SE & Co. KG

Gute Gründe für eine ZELLCHEMING-Mitgliedschaft

Julian Mushövel, Managing Director Revoltech GmbH

• Welche Rolle spielt die papier-, zellstoff- bzw. faserbasierte Industrie für Sie/Ihr Unternehmen?
  Ich bin Geschäftsführer des Start-Ups revoltech aus Darmstadt. Revoltech entwickelt und vertreibt eine nachhaltige und biologisch abbaubare Lederalternative auf Basis von Pflanzenfasern. Kern unseres Produktes LOVR sind Fasern die beispielsweise im Hanfanbau als Nebenstoff anfallen. Grundsätzlich können wir in unserem Prozess aber jede Form von Pflanzenfasern oder Zellstoffen verarbeiten. Bei der Produktion von LOVR kommen Prozesse und Maschinen aus der Papierherstellung zur Anwendung.

• Was hat Sie bewogen, Mitglied bei ZELLCHEMING zu werden?
  Wir arbeiten eng mit dem Institut für Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik an der TU Darmstadt zusammen. Über Kontakte am Institut habe ich von der Arbeit von ZELLCHEMING erfahren. Ich erhoffe mir einen regen Kontakt zu Vertretern aus der Industrie, die uns bei der Überwindung von Problemen in der Entwicklung oder Produktion helfen können.
   
• In welcher Form möchten Sie sich bei ZELLCHEMING einbringen bzw. bringen Sie sich ein?
  Teilnahme an relevanten Sitzungen und Tagungen

Termine

• 12.-17. Mai 2024
  Schweden/Finnland-Exkursion Fachausschuss Zellstofferzeugung (CHEP)
• 7. Juni 2024
  Regionalgruppe West VPM Papiermacherstammtisch ab 18 Uhr im Brauhaus, Annaplatz 1, 52349 Düren
• 18.-20. Juni 2024
  ZELLCHEMING-Expo
• 19. Juni 2024
  Sitzung Fachausschuss Umweltfragen (ENVI)
• 20. Juni 2024
  Sitzung Fachausschuss Chemische Additive (CHAD)
• 29. Oktober 2024
  Sitzung Fachausschuss Altpapierverwertung (RECO)
• 6. November 2024
  Sitzung Fachausschuss Cellulose und Cellulosederivate (CELL)
• 12. November 2024
  Sitzung Fachausschuss Papiererzeugung (PMAK)

Aus der Geschäftsstelle

Der Countdown läuft

Noch gut fünf Wochen, dann öffnet die ZELLCHEMING-Expo 2024 vom 18. bis 20. Juni im RheinMain CongressCenter (RMCC) in Wiesbaden ihre Tore!

Bis zur aktuellen Kalenderwoche hatten bereits 134 Aussteller ihre Teilnahme fest zugesagt, bzw. Standflächen reserviert. Auch der Ticketverkauf ist gut angelaufen.

„Nach wie vor verzeichnen wir ein hohes Interesse von Unternehmen, die an der Expo teilnehmen möchten. Wir rechnen mit einer sehr guten Auslastung und das gesamte Team ist voll motiviert und bereits mit der Feinplanung für die Ausstellung, den Kongress und die Netzwerkveranstaltungen beschäftigt! Für uns läuft nun der Countdown!“, sagt Petra Hanke, Geschäftsführerin der ZELLCHEMING Service GmbH. 

Neu: all-inclusive Tickets für alle drei Expo-Tage

Die ZELLCHEMING-Expo 3-Tages-Karte wird in diesem Jahr inkl. Netzwerk-Veranstaltungen (After-Show Networking-Veranstaltung, Fußball EM-Party mit Live-Übertragung, Women4Paper, Karrieretag) 119 Euro kosten.

Aus der Mitgliedschaft

Voith intensiviert Bemühungen im Recycling von Pressfilzen

Unser Mitgliedsunternehmen Voith Paper verstärkt seine Aktivitäten im Bereich der Wiederverwertung und des Recyclings von Pressfilzen, um Ressourcen zu schonen, Abfälle zu reduzieren und CO2-Emissionen zu verringern. „Unser Ziel ist es, Materialien im Kreislauf zu halten und damit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten“, erklärt Dr. Robert Eberhardt, Senior R&D Manager Press & Materials bei Voith Paper. „Durch die konsequente Umsetzung der EU-Abfallrahmenrichtlinie (ARRL) priorisieren wir die stoffliche Verwertung vor der energetischen Verwertung (Verbrennung) und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Dies entspricht nicht nur den europäischen Vorgaben, sondern liegt auch im Interesse unserer Kunden, insbesondere derjenigen, die im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen anstreben.“

In Europa ist bereits ein erheblicher Anteil der Voith Filze recycelbar. Hierfür hat das Unternehmen das Konzept „Design for Recycling“ eingeführt. Im Rahmen des Konzepts wird während des gesamten Produktentwicklungs- und -herstellungszyklus darauf geachtet, ausschließlich recycelbare Materialien zu verwenden. In Zusammenarbeit mit Partnern wie Aquafil S.p.A. ist es Voith in einer ersten Pilotphase gelungen, gebrauchte Pressfilze am Ende des Produktlebenszyklus beim Kunden zu sammeln und bei Aquafil S.p.A. erfolgreich zu recyceln. Aktuell befindet sich das Logistikkonzept in der Entwicklung und Prüfung. Um den hohen CO2-Fußabdruck von Standard-Nylon zu vermeiden, kommt mit ECONYL ein chemisch recyceltes Polyamid-Granulat zum Einsatz.

Die Garne aus 100% Recyclingmaterial reduzieren dem Zulieferer zufolge den CO2-Fußabdruck im Vergleich zu Garnen aus Neumaterial um 80%. Ein Pilotprojekt zur Einführung dieser Garne aus recyceltem Polyamid wird derzeit in Högsjö, Schweden, durchgeführt. Lidia Loskan, R&D Project Manager Sustainability bei Voith Paper erklärt: „Qualitativ gibt es keinen Unterschied zwischen den von uns eingesetzten Garnen aus neuem oder recyceltem Material. Dieser Punkt war für uns ausschlaggebend, das Konzept bei Voith Paper einzuführen.“

Drewsen Spezialpapier investiert in Filmpresse

Die auf die Herstellung von Sicherheitspapieren spezialisierte Papiermaschine PM1, die das ZELLCHEMING-Mitgliedsunternehmen am Standort Lachendorf betreibt, produziert seit Februar mit einer Filmpresse. Mit der Investition in Höhe von 1,9 Mio. Euro wurde die bestehende Leimpresse ersetzt. Die Planung und Realisierung dieses Projekts erstreckten sich über einen Zeitraum von 12 Monaten.

Die neue Filmpresse ermöglicht einen präziseren Strichauftrag und damit signifikante Verbesserungen wichtiger Papiermerkmale. Diese Verbesserungen führen neben einer Qualitätssteigerung der Spezialpapiere auch zu der Möglichkeit, noch anspruchsvollere Papiersorten zu entwickeln und zu produzieren.

Dirk Hanke, Produktionsleiter der PM 1, sieht in der Investition ein zukunftsweisendes Signal in Bezug auf die Produktion von Sicherheitspapieren: „Mit der langjährigen Erfahrung unserer Mannschaft und mit Hilfe neuer Technologien, wollen wir unsere Marktanteile weiter ausbauen und auch in Zukunft zu den besten Sicherheitspapierherstellern weltweit gehören.“ Darüber hinaus trägt die neue Filmpresse zur Steigerung der Energieeffizienz bei und spart jährlich die Wärmeenergie von etwa 400 Einfamilienhäusern ein. Damit setzt der Hersteller den Kurs in Richtung CO2-neutraler Papierproduktion konsequent fort. Im Rahmen des mehrstufigen Transformationsplans, mit dem 80% des Ziels bereits bis 2030 umgesetzt sein sollen, steht neben dem Ausbau regenerativer Energien auch die Erhöhung der Energieeffizienz im Fokus.

Ein Blick über den Tellerrand

Bericht über die Summer School von Gesa Richter und Anna Lexa

Im Sommer 2023 hatten wir die Möglichkeit, an der Summer School „BIOMAT: Processes and Innovation along the Value Chain of Bio-Based Materials“ der Hochschule Zürich in Wädenswil (Schweiz) teilzunehmen. Innerhalb des zweiwöchigen Kurses konnten wir uns intensiv und interdisziplinär mit aktuellen Forschungsansätzen und zukunftsweisenden Technologien der Bio-Materialen auseinandersetzen. Diese reichten von der Herstellung von Plastik aus Kartoffelschalen über Versuche zur Abbaubarkeit von Bio-Plastik in Kompost und dem Einsatz von Lignin in Sonnencreme. Vor allem die Verwendung von Lignin in der chemischen Industrie war für uns sehr interessant. Auf dem Bild ist unser Lieblingsexperiment zu sehen.

Wir haben Kresse mit einem Pflanzenschädling infiziert. Ein Teil der Pflanzen wurde mit Käferdung behandelt. Es stellte sich heraus, dass die Pflanzen mit dem höchsten Anteil an Käferdung sich gegen den Schädling durchsetzen konnten, während die anderen Pflanzen nicht wachsen konnten. Die Summer School hat es uns ermöglicht, über den Tellerrand unseres Studiums hinauszuschauen. Wir haben ein besseres Verständnis für neue Entwicklungen im Bereich der Biomaterialien bekommen. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, viele Studierende kennen zu lernen und unser Netzwerk zu erweitern.

Wir möchten uns herzlich beim Verein ZELLCHEMING bedanken, der uns bei den Verpflegungskosten unterstützt hat. Ohne diese Unterstützung hätten wir nicht an der Summer School teilnehmen können!

Aus den Fachausschüssen

71. Sitzung Fachausschuss Chemische Additive (FA CHAD)

Der ZELLCHEMING-Fachausschuss Chemische Additive (FA CHAD) unter der Leitung von Obmann Prof. Dr. Emanuele Martorana von der Hochschule München traf sich am 22. März mit rund 15 Teilnehmer:innen bei der Palm Gruppe in Aalen. Begrüßt wurde die Gruppe bereits am Vortag durch den CTO Stephan Gruber, der im Rahmen einer Präsentation sowie Führung das Werk vorstellte. Anschließend gab es ein gemeinsames Abendessen.

Am nächsten Morgen fand dann die Sitzung im Werk statt, wo erfreulicherweise auch drei neue Gäste (Frau Zahra Porkian, Herr Giri Prasad Sri Ram Murugesan und Herr Mathias Stanzel) begrüßt werden durften. Thematisch stand insbesondere die Neuausrichtung des Fachausschusses im Fokus. Hierzu sollen zur nächsten Sitzung zwei weitere Gäste eingeladen werden.

Wir bedanken uns beim Gastgeber Palm für die herzliche Einladung. Die nächste Sitzung findet im Rahmen der ZELLCHEMING-Expo am 20. Juni 2024 in Wiesbaden statt.

99. Sitzung Fachausschuss Altpapierverwertung (FA RECO)

Der ZELLCHEMING-Fachausschuss Altpapierverwertung (FA RECO) traf sich für seine Frühjahrssitzung vom 26.-27. März in Ravensburg bei der Voith Group. Nach einem unterhaltsamen und interessanten Ausflug mit einem Original-Lumpensammler in die Geschichte der Papierherstellung in Ravensburg am ersten Veranstaltungstag, widmeten sich die Teilnehmer den aktuellen Fragen der Altpapierverwertung und Stoffaufbereitung. Diskutiert wurden die Rezyklierbarkeit neuartiger Faserstoffe, neue Messmethoden, das Recycling von post-consumer Verpackungen mit Restanhaftungen. Darüber hinaus wurden die Merkblätter der FA RECO weiterentwickelt. Wenig überraschend waren Barrieren wieder ein zentrales Thema. Mit der Frage "Wie sieht die optimale Barriere aus bzw. welche Behandlungsstrategien sind zielführend, falls es die optimale Barriere nicht geben sollte?" wird sich der Fachausschuss auch in den nächsten Sitzungen beschäftigen. Vielen Dank an Voith Group für die Organisation und die Gastfreundschaft sowie an alle Teilnehmenden für den fachlichen Input und die spannenden Diskussionen. Die nächste Sitzung ist des FA ist seine 100. und wird am 29./30.10.2024 bei der Papiertechnischen Stiftung (PTS) in Heidenau stattfinden.

Datenmanagement als zentrales Thema im ZELLCHEMING-Fachausschuss DATA

Am 11. April 2024 traf sich der ZELLCHEMING-Fachausschuss DATA bei der LEIPA Group in Schwedt. Auf der Agenda stand die Neuausrichtung des Fachausschusses. Er bleibt weiterhin als Ansprechpartner für Themen rund um die Prüftechnik bestehen, möchte sich aber zukünftig vermehrt der Datenerfassung, -verarbeitung, -nutzung und dem Datenaustausch widmen.

Datenmanagement spielt zunehmend eine zentrale Rolle in Bezug zur Nachhaltigkeit/Digitalisierung. Wir brauchen eine saubere Datenbasis für interne Auswertungen, aber auch für zukünftige Technologien wie dem digitalen Produktpass und Nachhaltigkeitsreporting.

Danke an Falk Friedrich für die Organisation vor Ort!

Diese Themen sind auch für Sie bzw. Ihr Unternehmen relevant? Melden Sie sich bei Rosario Othen oder Dr. Jörg Padberg!

Fachausschuss Streichen von Papier und Karton (FA COAT)

Am 16. April traf sich der ZELLCHEMING-Fachausschuss Streichen von Papier und Karton (FA COAT) unter der Leitung von Knut Hornig an der Hochschule München.

Im Rahmen der Vorlesung "Specialty Papers" von Prof. Dr. Emanuele Martorana konnten auch einige Studierende der Hochschule München erstmalig in eine Sitzung hineinschnuppern.

Es wurden spannende Vorträge zu Barriereanwendungen (Prof. Dr. Emanuele Martorana), der Modellfabrik Papier gGmbH, (Dominic Laaf) sowie zur Strichtrocknung (Wolf Heilmann, Dr. Thomas von Langenthal Voith Group) geboten, die alle gezeigt haben, dass neue Innovationen unerlässlich sind, um unsere Industrie weiter voran zu bringen.

Der Tag ist anschließend bei einem gemütlichen Abendessen und der Verabschiedung von ehemaligen Mitgliedern ausgeklungen.

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