No images? Click here Liebe Klassen, liebes Kollegium, liebe MitarbeitendeIn unserem vierten di¦g¦alog, dem interaktiven Newsletter zu digitaler, analoger und hybrider Schule, geht es mal erst um digitale Pausen und wie wichtig diese besonders für unser Wohlbefinden sind. Unsere AG Gesundheit hat hierzu einen Artikel verfasst. Wie erleben eigentlich Schülerinnen und Schüler die digitalisierte Schule? Diese Frage beantwortet exklusiv Lino Blindenbacher für uns in einem Gastbeitrag, der auch amüsante Einblicke in den Alltag hinter Laptops erlaubt. Gleich zwei Interviews geben uns einen vertieften Einblick ins Informatikstudium an der Uni und vor allem zur Frage, welchen zunehmenden Anteil Frauen dabei spielen: Melanie Knobelspiess (Dozentin im Bereich Big Data Analysis und Machine Learning) und Thomas Schmid (Professor für Informatik an der Uni Bern) haben sich unseren Fragen gestellt. Daneben stellen wir in der Sparte OneMoreApp das Musiknotations-Programm Musescore vor und präsentieren zum Schluss wie üblich spannende Angebote im Bereich Weiterbildung zu digitaler Schule für Lehrpersonen sowie die wichtigsten Anlaufstellen für Informatik-Support an unserer Schule. Wir wünschen spannende Lektüre und viele neue Einsichten! die digitun-Gruppe (für diese Ausgabe: BUV, HEU, KIE, KIM, LIS) Digitale Pausen: You Like To Move It? Move It!Haben Sie sich schon mal überlegt, wie viele Stunden Sie an einem normalen Schultag sitzend verbringen? Wie viele Minuten Sie im Bus, im Zug am Mittagstisch und vor der Konsole auf Ihrem Hinterteil verbracht haben? Sitzen ist für uns Alltag – ob wir nun in der Schule digital oder analog arbeiten, ist dabei einerlei – in beiden Fällen sitzen wir zu lange. Die Pausen wären da eine gute Möglichkeit, Abhilfe durch Bewegung zu schaffen. Doch: mal kurz die Mails checken, die Meldungen auf Instagram und Co. sichten – schon ist die Pause vorbei und wieder haben wir es verpasst, unserem Körper etwas Gutes zu tun. Eigentlich wissen wir es alle: Zu langes Sitzen kann das Risiko, an Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs oder an Depressionen und Angststörungen zu erkranken, deutlich erhöhen. Laut Gavin Bradley von Active Working wird bereits nach 30 Min. untätigen Sitzens unser Stoffwechsel verlangsamt. So verbrennen die Muskeln weniger Kalorien und das bereits Abgesessene kann nicht so leicht durch Sport am nächsten Tag kompensiert werden. Kurz: Das Sitzen ist das neue Rauchen! Deshalb braucht es kleine tägliche Bewegungsmomente, damit unser Körper in Schwung bleibt. Wie wär’s mit? · 15 Min. Treppen steigen – gut für Oberschenkel, Po und Waden · 15 Min. Ping-Pong spielen – gut für Koordination, Teamgeist, Schnellkraft · 15 Min. Spaziergang zum See – gut für die Augen, fürs Loslassen und fürs Gemüt · Drei Minuten Afternoon-Stretch während einer Lektion? Wir von der Arbeitsgruppe Gesundheit planen zudem, am Standort Schadau ab Ende April eine Kiste mit verschiedenen Outdoor-Spielen zu organisieren. Die Idee dahinter ist eine einfache: Greifen Sie sich in den Pausen das Frisbee, statt in der Nische zu chillen und bewegen Sie sich als Ausgleich zur Zeit vor dem Bildschirm! Schule 4.0 ... aus Schülersichtvon Lino Blindenbacher (23gR) Während Primanerinnen und Primaner Tasten wie WASD, CTRL, C und V auf ihren Laptops austauschen müssen, tippen viele Quartanerinnen und Quartaner immer noch mit dem Adlersystem. Die Stimmung im Klassenzimmer hat sich verändert, zuhinterst im Raum scheinen ein paar Schüler sehr angespannt an ihren Aufgaben zu arbeiten, würde sie da nicht das "unauffällige" Klicken ihrer Computermäuse verraten. Lehrpersonen werden melancholisch, wenn sie an Zeiten zurückdenken, an denen die Aufgabenblätter immer sichtbar auf dem Tisch waren und diese Blätter keine Synchronisierungsprobleme beherbergten. Bei manchen Schülerinnen und Schülern war es wirklich ein Zufall, wie der Laptop mit der Präsentation kurz davor ein Update machte, welches nicht aufhören wollte (Update Simulator). Und seit Netop Vision wissen Schülerinnen und Schüler nun, wie man eine Virtual Machine erstellt, sodass sie wieder ihre Zalando-Bestellungen im Französisch-Unterricht erledigen können. Manche Schülerinnen und Schüler wünschen sich E-Sports-Unterricht, während oft dieselben Schülerinnen und Schüler wegen mangelhafter bis fehlender Medienkompetenz aus dem Gymnasium gefiltert werden. Die Digitalisierung unserer Schule war nötig, und wir werden davon profitieren können, jedoch ist die Vorstellung einer Utopie näher zu kommen, verblasst. Fazit ist: Veränderung ist nicht immer Fortschritt. one.more.app: MusescoreEin voll funktionstüchtiges Musiknotationsprogramm, und das gratis!Musescore ist ein sehr intuitiv handhabbares Musiknotationsprogramm mit einer Open-Source-Lizenz, es ist also gratis. Der Einstieg in die Arbeit mit dem Programm ist im Vergleich mit andern Musiknotationsprogrammen sehr einfach. Dieser Beitrag ist als Blitzeinführung in die Arbeit mit Musescore gedacht. Viel Spass mit Musescore! Die IT-Welt ist auch weiblich - ein InterviewDie Berufswelt wird immer digitaler und Skills zur Datenanalyse sind mittlerweile in vielen Fachbereichen gefragt. Doch gerade in der Informatik und verwandten IT-nahen Berufen ist der Frauenanteil mit 18% (gemäss Schweizerischer Arbeitskräfteerhebung SAKE) gering und nur sehr langsam steigend. Melanie Knobelspiess ist Dozentin im Bereich Big Data Analysis und Machine Learning. Sie antwortet auf unsere Fragen wie folgt. Melanie, worauf führst du den geringen Frauenanteil zurück? Ein Aspekt ist sicher das Bild, das Frauen von der IT haben. Viele empfinden es als kompliziert und schwierig. Viele Frauen trauen es sich nicht zu, da oft das Selbstbild der Schülerinnen nicht mit ihren wirklich vorhandenen Kompetenzen übereinstimmt. Oft fehlt aber auch das Wissen um die (spannenden) Anwendungsgebiete. Also in welchen Bereichen heutzutage überall IT-Kenntnisse zum Einsatz kommen. Du wirkst nicht wie der «nerd», der gerne tagelang allein in Big Data wühlt und sich von Pizza ernährt. Was fasziniert dich an der Arbeit als «Data Scientist»? Am meisten fasziniert mich gerade die Entwicklung in der Datenanalyse und die Möglichkeiten, die sich in diesem Gebiet eröffnen. Vor allem der Trend im Machine Learning und in der Künstlichen Intelligenz, wobei wir hier erst noch ganz am Anfang stehen. In meiner Studiumszeit vor 20 Jahren mussten wir im Fach Statistik noch alles mit dem Taschenrechner ausrechnen. Heutzutage sind Computer gar nicht mehr weg zu denken. Ein wichtiger Punkt ist natürlich, dass es immer mehr Daten gibt, und diese sollen auch genutzt werden. Ziel im Gebiet des Data Science ist es daher Informationen aus den Daten zu gewinnen um somit einen Mehrwert / einen Nutzen zu generieren. Wann hast du eigentlich entdeckt, dass du dich beruflich in diesem Bereich siehst? Gab es da ein Schlüsselerlebnis, oder was hat dich motiviert? Meinen Einstieg in dieses Fach habe ich einem Professor der Uni Tübingen zu verdanken. Dort hatte ich damals angefangen, ganz klassisch Wirtschaft zu studieren und wollte mich im Hauptstudium, so wie damals fast alle Frauen , auf das Fach Marketing und Organisation spezialisieren. Zum Glück kam damals noch mein Statistik-Professor auf mich zu und hat mich überredet, meinen Schwerpunkt auf das Fach Statistik/Informatik zu legen. Auch ich hatte damals Bedenken, da es damals schon sehr männerdominiert war, und ich hatte Angst, ob ich mit all den männlichen «Mathegenies» überhaupt mithalten kann. Im Nachhinein bin ich sehr froh über diese Entscheidung, da ich gemerkt habe, wie das Fach Statistik Spass machen kann und dass nicht nur Männer gut mit Zahlen und Computern umgehen und programmieren können. Vor allem wenn ich die Entwicklung in diesem Gebiet betrachte, habe ich die Wahl damals keine Sekunde bereut. Denn mit einer soliden Grundausbildung in Statistik und Informatik stehen einem später im Berufsleben fast alle Türen offen. Sogar in den Marketingberufen werden heutzutage Skills in der Datenanalyse und IT gefordert, da wir uns bereits jetzt schon in einer datengetriebenen Welt befinden und viele Entscheidungen datenbasiert sind. Was empfiehlst du jungen Frauen, welche sich nicht sicher sind, ob sie sich in diesen von Männern dominierten Bereich wagen sollen? Einfach mal machen und ausprobieren😊. Austreten kann man jederzeit. Aber wenn man etwas nicht versucht hat, kann man nicht wissen, ob es einem vielleicht doch Spass machen könnte. Schon Grace Hopper stellte damals fest, dass Frauen eingentlich Naturtalente im Programmieren sind. Also weg mit dem Klischeedenken, dass technische Begabung eine Männerdomäne ist. Auch Frauen verfügen über das Potential. Vor allem braucht es aber auch die Frauen, da sie das Arbeitsklima positiv beeinflussen, neue Ideen und andere Sichtweisen in Projekte miteinbringen, und es ist bekannt, dass gemischte Teams kreativer und kommunikativer arbeiten. Was müsste sich aus deiner Sicht im schweizerischen Bildungssystem ändern, damit der Frauenanteil in der Informatik oder IT-nahen Berufen steigt? Die IT müsste in den Schulen noch eine grössere Rolle spielen, wobei den Schülern auch der Vorteil ersichtlich wird und die verschiedenen Gebiete der IT schmackhaft gemacht werden. Ich denke in den letzten 2 Jahren haben wir gemerkt, wie wichtig es ist, digital unterwegs zu sein. Das Remote-Arbeiten hat einen festen Platz eingenommen und hat vieles möglich gemacht, was zuvor gar nicht vorstellbar gewesen ist. Das heisst jetzt natürlich nicht, dass alles durch die IT ersetzt werden soll, aber wir haben gesehen, wie die IT uns in gewissen Situationen unterstützen kann. Oder nehmen wir auch das Beispiel mit Siri und Alexa oder die Bild- und Spracherkennung in Google, Einparkhilfen beim Auto oder auch Produktempfehlungen auf Zalando oder Netflix. Hinter all diesen Beispielen stecken schlaue Algorithmen, die von IT-Leuten programmiert wurden. Es gibt zahlreiche Gebiete, in denen man IT-Fachpersonen braucht, und darunter sind sicher auch Gebiete, die bei den Frauen Interesse wecken. Das Bildungssystem müsste also mehr die Frauen fördern und ihnen v.a. die Chancen und Möglichkeiten aufzeigen, die sie in den IT-Berufen haben. Noch eine persönliche Frage: In welchen Lebensbereichen bist du bewusst ausschliesslich analog unterwegs? In meiner Freizeit versuche ich (so gut es geht) analog zu leben. Die meisten Hobbies sind in der Natur, bei denen auch öfters das Handy ausgeschaltet wird. Zum Ausgleich bin ich noch viel mit dem Pferd unterwegs oder gehe wandern, Velo fahren oder skaten. Wir müssen zwar alle mit der Digitalisierung mitgehen/mithalten und ihre Chancen nutzen, aber wir dürfen nicht zum digitalen Menschen werden, und daher finde ich es umso wichtiger den Ausgleich im analogen Umfeld zu nutzen und v.a. auch den sozialen Kontakt zu den Mitmenschen zu pflegen und die Schönheit, die das Land zu bieten hat nicht nur auf Instagram-Fotos zu bewundern, sondern selbst zu erleben. Informatik & Uni - Interview mit Thomas Studer, Professor für InformatikThomas Studer ist Professor für Informatik an der Universität Bern, wo er die Forschungsgruppe Theoretische Informatik und Logik leitet. Er studierte Informatik, Mathematik und Philosophie in Bern. Nach dem Studium war er als Softwareentwickler tätig, bevor er am Institut für Informatik der Uni Bern eine Stelle als Dozent annahm. Thomas Studer ist unter anderem Präsidiumsmitglied der Plattform Mathematik, Astronomie, Physik der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz, sowie Mitglied der kantonalen Maturitätskommission. In welchen Lebensbereichen bist du bewusst analog unterwegs? Beim Lesen. Ich finde es viel angenehmer in einem «richtigen» Buch zu lesen als von einem Bildschirm oder E-Reader. Dabei geht es mir nicht um die Haptik des Buches oder um den Geruch von Papier (diese Aspekte können auch wichtig sein). Ich kann ganz einfach einen Text viel besser aufnehmen, wenn ich ihn auf Papier lese. Auch finde ich mich in einem gedruckten Text besser zurecht. Wann hast du entdeckt, dass du dich beruflich in diesem Bereich siehst? Gab es da ein Schlüsselerlebnis oder was hat dich motiviert? Mein Lehrer in der 5. Klasse hat einmal seinen Computer mitgebracht. Für die damalige Zeit (Anfang 80er Jahre) war es ein Laptop, obwohl er etwa 12kg wog und so gross war wie ein Koffer. Jedenfalls habe ich genau da Feuer gefangen und wusste, dass ich diese Geräte verstehen und damit arbeiten will. Und so ging es weiter, ich habe für meinen eigenen Computer zu sparen begonnen und bin seither der Informatik treu geblieben. Du wirkst auf mich nicht wie der «nerd», der gerne tagelang allein in Big Data wühlt und sich von Pizza ernährt. Was fasziniert dich an der Arbeit als «Data Scientist»? Also Pizza ist schon ein Grundnahrungsmittel! An der Informatik fasziniert mich, dass man mit Hilfe von Algorithmen komplexe Probleme lösen kann. Wir können z.B. einen Computer so programmieren, dass er kürzeste Wege finden kann. Damit kann die Maschine automatisch gute Fahrplan-Verbindungen ausgeben oder optimale Strassen-Routen berechnen. Die theoretischen Überlegungen und Fragestellungen dahinter finde ich persönlich besonders spannend. Für wie grosse Karten kann der Algorithmus in kurzer Zeit eine optimale Route berechnen? Kann es einen besseren Algorithmus geben (der mit grösseren Karten arbeiten kann) oder ist das nicht möglich? Und gibt es Probleme, die ein Computer niemals lösen kann (auch nicht in der Zukunft)? Die Berufswelt wird immer digitaler und Skills zur Datenanalyse sind mittlerweile in vielen Fachbereichen gefragt. Doch gerade in der Informatik und verwandten IT-nahen Berufen ist der Frauenanteil mit 18% (gemäss Schweizerischer Arbeitskräfteerhebung SAKE) sehr gering und nur sehr langsam steigend. Worauf führst du das zurück? Ich glaube nicht, dass es ein spezifisches Informatik Problem ist. Vielmehr handelt es sich um ein MINT-Problem. Es lassen sich auch sehr wenige Frauen zur Polymechanikerin ausbilden. Ein Erklärungsversuch ist der folgende: In unserer Gesellschaft ist (leider) immer noch das Stereotyp, dass Frauen soziale Berufe wählen müssen, stark verankert. Da technische Berufsfelder nicht als sozial gelten, werden diese auch viel weniger gewählt. Somit müssten Anwendungen der Informatik stärker in den Vordergrund gerückt werden, bspw. Klima-Simulationen oder Anwendungen in der Medizin. Dann wird Informatik nicht als Selbstzweck wahrgenommen, sondern als wichtiges Hilfsmittel um gesellschaftliche Probleme zu lösen. Was empfiehlst du jungen Frauen in Ausbildung, welche sich nicht sicher sind, ob sie sich in diesen von Männern dominierten Bereich wagen sollen? Ich würde ihnen sagen: «Versuchen Sie’s!» Ein guter Tipp ist auch, mit Frauen zu sprechen, die eine Ausbildung in diesem Bereich absolvieren oder bereits als Informatikerin tätig sind. Ausserdem bieten die Hochschulen regelmässig spezielle MINT Besuchstage für junge Frauen an. Was müsste sich aus deiner Sicht im schweizerischen Bildungssystem ändern, damit der Frauenanteil in der Informatik steigt? Im Bildungsbereich hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. In der Volkschule wurde das Fach Medien und Informatik eingeführt. Im Gymnasium ist Informatik inzwischen ein obligatorisches Fach. Damit kommen alle Personen während der Schulzeit mit Informatik in Berührung und entdecken hoffentlich, wie spannend dieses Fach ist. Strukturell könnte möglicherweise geschlechtergetrennter Informatik-Unterricht noch helfen, den Frauenanteil zu erhöhen. Vor allem aber ist ganz wichtig, dass Lehrpersonen die Mädchen und jungen Frauen ermutigen, eine Informatik Ausbildung zu wählen. Weiterbildungsangebote zu digitalisierter Schule für LuL mit LaL (Lust am Lernen)An unserer Schule:
PH Bern:
Uni/ETH Zürich:
FORMI: HSG: Support - die wichtigsten AnlaufstellenBei Problemen hilft support@gymthun.ch Standort Seefeld: 033 359 58 88 Standort Schadau: 033 359 58 43 Alle weiteren Kontakte gibt es hier. |