Wer einmal lügt,...

...dem glaubt man nicht. Wer immer lügt, hat recht. 

So läuft das heute. Ob in der Politik, in den Abgründen des Internets, in Beziehungen aller Arten und Weisen. Kunst ist das nicht und weise schon gar nicht. Aber funktionieren tut es. Denn was schon vorher am liebsten geglaubt, war meistens nicht die Wahrheit und wird auch nicht. So fragt Mensch im Allgemeinen, wie denn die Zukunft aussieht? Doch auch das haben schon vorher alle gefragt. Sind wir mal ehrlich, so schwierig ist es nicht, die Zukunft vorauszusehen, würde Mensch denn die wahrheitsgetreuen Fakten berücksichtigen. Doch die Hoffnung, die hinterlistige Tante, schenkt uns trüben Tee ein.

Es ist faszinierend, dass dies eine der menschlichen Hirnfunktionen ist, die ein ganzes Leben nicht zu lernen scheint. Egal in welchem Alter, fallen wir auf die trübe Pfütze herein. Ein Leben lang, absolut unfähig, die Wahrheit zu sehen, sofern sie uns nicht liegt, sich anschmiegt wie eine blinde Katze, wie ein massgeschneidertes Kleid. Lieber trinken wir trüben Tee bis er uns zum Hals raushängt oder uns zum Halse steht, als dass wir denn der Wahrheit ins Gesicht zu schauen wagen, nur um entspannt wegzulaufen, sollte sie uns nicht passen.

Und doch, wo wären wir ohne die Tante? Sie ist der Antrieb für alles. Denn die schiere Akzeptanz des Präsens, ist in Zeiten wie diesen und auch allen davor, kaum zu ertragen. Oder ist sie es doch? Wie immer, eine Frage des Blickwinkels.

DeVaux